Samstag, 8. März
Heute neigt sich die Projektreise ihrem Ende zu – es wird gepackt, dann geht es auf die 160 Kilometer lange Strecke nach Cotonou. Im Hotel sind noch einmal zwei Zimmer reserviert, alle können da noch einmal die Beine hochlegen, sich ausruhen, gegen Mitternacht hebt der Flieger Richtung Europa ab.
Und natürlich gibt es auch noch vom „letzten Arbeitstag“ viel zu berichten.
Annemarie Pieper, am Niederrhein als Intensivschwester im Einsatz:
„Meine Berufung als Zahnarzthelferin ist eine Freude! Manche Patienten sind zwar skeptisch, wenn sie sich auf diesen komischen außerirdisch anmutenden Zahnarzt-Stuhl begeben, aber mit meinem rudimentären Französisch in Kombi mit Rolands ruhiger Art vertrauen sich die Menschen uns dann an.
Etwa Ferdinand, der im Projekt arbeitet. Seine Prothese ist total abgenutzt und wir wundern uns, dass er mit diesem Gerät überhaupt noch essen kann! Roland bastelte dann fix ein Wachs-Provisorium, das dem Zahntechniker in Deutschland als Vorbild dienen wird! Welch wundersame Veränderung durch dieses Provisorium! Als wir Ferdinand dann sagen, dass er demnächst mit diesen neuen Zähnen wirklich zehn Jahre jünger aussehen wird, lachen wir alle zusammen. Sein Lachen steckt alle an!“
Und dann war ja auch noch „Kindertag“ für das Team.
Dr. Elke Kleuren-Schryvers:
„Dr. Gisele in der Pädiatrie zeigte uns ein zwei Wochen altes Baby (noch namenlos) mit einer Spina bifida, einer angeborenen Spaltung der Wirbelsäule. Die Eltern waren mit dem Baby in der Neurochirurgie in der Universitätsklinik Cotonou zur OP vorstellig, mussten jedoch aufgrund der angesagten Kosten wieder unverrichteter Dinge umkehren. Wir versuchen nun gemeinsam mit der Großfamilie und unserem pädiatrischen Sozialfonds die Kosten für die Operation zu bewerkstelligen.“
Das lässt niemandem im Team unbewegt.
Ein anderes Baby leidet an einem Subelius, eine Darmlähmung, ausgelöst wahrscheinlich durch eine Darmverschlingung. Es kam vor einigen Tagen zunächst mit Durchfall du Erbrechen ins Hospital. Dr. Rüdiger Kerner, Chef de misson, machte eine Röntgen- und Ultraschalluntersuchung, die diese Verdachtsdiagnose ergaben. Gelingt es nicht, die Darmtätigkeit des Babys wieder in Gang zu bringen, muss es operiert werden.
Dr. Rüdiger Kerner:
„Zum Ende hatten wir noch richtig viel Arbeit mit zwei sehr kranken Kindern, wir konnten zumindest diagnostisch weiterhelfen. Ein neun Jahre alter Junge musste wegen eines Dünndarmtumors am gleichen Abend noch in die Uniklinik nach Cotonou verlegt werden, der Zustand des Jungen hat uns alle sehr betroffen gemacht.“
Und dann zum Abschluss noch ein paar Impressionen