Aids

Von der Aufklärung bis zur Therapie

Das Centre Médical Gohomey liegt in in einem der Hochrisikogebiete für die Aidsübertragung in Benin. Die Region Couffou ist eines der sogenannten „HIV-Epizentren“ in dem westafrikanischen Land. Da verwundert es nicht, dass die medizinische Arbeit der APH sehr von der Immunschwächekrankheit geprägt ist.

Auch in den Nachbarländern stiegen die gemeldeten Aids-Infizierten-Zahlen. Allerdings wurde das Niveau von Ost- und Südafrika nicht erreicht. Aktuell steigen die Zahlen in Benin, in der Region Couffo, wieder an. Der Grund: zunehmende Prostitution vor allem junger Mädchen aufgrund von Armut.

Mit ihren Aufklärungs-Kampagnen konnte APH bisher mehr als 30.000 Menschen erreichen. Durch Aufklärungsmaßnahmen in Schulen, mit Selbsthilfegruppen, durch Einzel- und Gruppenberatungen am Centre Médical Gohomey kommen viele Tausend Menschen hinzu. Die beninische Regierung gesteht inzwischen bedenkliche Entwicklungen in den Regionen zu. Auch in den Nachbarländern steigen die gemeldeten Aids-Infizierten-Zahlen. 

Die soziale, medizinische und individuell beratende Projektarbeit der APH wird mehr und mehr akzeptiert. Entscheidend dazu beigetragen hat neben der Nachhaltigkeit der Arbeit der APH die Tatsache, dass die Hilfe nicht nur auf Tests und Aufklärung beschränkt ist, sondern mittlerweile auch konkrete Behandlungen der Infizierten möglich sind.

Wegen der katastrophalen Unterversorgung der Menschen mit dieser (Verdachts-)Diagnose hat APH unmittelbar nach dem Millennium ihre gesamten Ressourcen eingesetzt, um die tatsächlichen Voraussetzungen für eine wirkungsvolle Behandlung ihrer Patienten zu schaffen.

Sehr förderlich für die Entwicklung der Aids-Therapie war die Aufnahme einer Kooperation mit zwei Partnern, die die Arbeit von APH maßgeblich förderten. Das ist einerseits für die AIDS-Diagnostik Prof. Dr. Wolfgang Göhde von der Universität Münster, andererseits das Medikamentenhilfswerk „action medeor“. Prof. Göhde entwickelte ein Flow-Cytometer zur kostengünstigen, sicheren und einfachen Bestimmung von CD4-Zellen, die Auskunft über den Immunstatus geben. APH erwarb 2003 ein solches Gerät. In der AIDS–Therapie kooperiert APH mit dem deutschen Medikamentenhilfswerk action medeor. Durch diese Partnerschaft standen in den ersten drei Jahren antiretrovirale Medikamente für den Bedarf in der Krankenstation zur Verfügung. Sie wurden von der action medeor finanziert. Heute werden die Medikamente über das nationale Aidsprogramm bezogen.

Aids in Benin

Zahlen · Daten · Fakten

Daten: APH & UNAIDS

  • 75.000

    Aids-infizierte gibt es in Benin (Stand 2019).

  • 2300

    Todesfälle unter Erwachsenen und Kindern aufgrund von Aids sind 2019 in Benin registriert worden.

  • 30.000

    Menschen konnten bisher durch die Aids-Kampagnen von APH aufgeklärt werden.

  • 3300

    Aids-Patienten erhalten derzeit eine Langzeit-Behandlung im Centre Médical Gohomey.

  • 45.000

    Kinder sind aufgrund von Aids Waisen in Benin.