Die Kinder im Gaza schreien … vor Hunger
Die Kevelaerer Aktion pro Humanität startet Spendenaufruf
Kevelaer/Gaza. Es sind erschütternde Nachrichten, die die Aktion pro Humanität in diesen Tagen aus Gaza erhält. Das Vorstandsteam der APH um die Medizinerin Dr. Elke Kleuren-Schryvers hält nach wie vor den Kontakt zu Caritas Jerusalem aufrecht, seit längerem versucht die „Aktion pro Humanität“ mit finanziellen Zuschüssen die medizinische Versorgung und Lebensmittelversorgung zu unterstützen. „Die humanitäre Lage im Gaza wird immer verzweifelter“, so Kleuren-Schryvers. „Es ist sehr lange her, dass ich eine so tief bewegende, zerrüttende Nachricht aus einem unserer Einsatzländer übersetzen musste. Anton Asfar vom Leitungsteam Caritas Jerusalem hat mit seiner Beschreibung unser ganzes Team der Stiftung Aktion pro Humanität hier am Niederrhein aufgerüttelt, jetzt nicht mehr nur still zu helfen, sondern sich für Menschenwürde und Humanität lauter einzusetzen und alle Menschen guten Willens um Überlebenshilfe für die so massiv leidenden Menschen im Gaza zu bitten.“
Anton Asfar stehe mitten in der tiefsten Krise immer und ausnahmslos und zeitnah bereit, für jedwede Frage oder Information, die die Stiftung Aktion pro Humanität benötige, um den medizinischen Teams vor Ort konkret helfen und unterstützen zu können.
„Nach der Evakuierung unseres wichtigsten noch bestehenden medizinischen Stützpunktes in der Al-Bourka Region von Deir al Balah müssen wir mitteilen“, so Asfar, „dass das Zentrum schwere Schäden erlitten hat durch Bombardierungen und militärische Boden-Interventionen.
Wir konnten nach Erhalt der Räumungsorder einige wichtige Hilfsmittel und Teile des medizinischen Stützpunktes verlegen ins Al-Nuseirat Camp. Nur kurz danach wurde die Gegend um unseren Stützpunkt vollständig dem Erdboden gleich gemacht, das medizinische Zentrum selbst weist jetzt schwere Zerstörungen auf.“
Und weiter: „Dr. Jihad, unser medizinischer Verantwortlicher in Gaza, beschrieb gestern eine erschütternde Szene: Ein verletztes Kind, das auf eine chirurgische Intervention wartete, schrie unkontrollierbar. Die Ärzte glaubten zunächst, dass das Kind vor Angst so schrie. Doch es stellte sich heraus, das Kind hatte Hunger…“
Kleuren-Schryvers: „Immer besser verstehen wir vom Team der Stiftung Aktion pro Humanität jetzt den Gedanken von Heinrich Böll: „Ich habe den Eindruck, dass man uns einreden will, die Zeit der Humanität sei vorbei, die Zeit des Mitleidens sei vorbei. Harte Herzen brechen leichter als mitleidige Herzen, die eine große Kraft haben“.
Martin Frick vom UN-Welternährungsprogramm meldet: Nahezu alle 2,1 Millionen verbliebenen Menschen im Gaza-Streifen hungern. Knapp eine halbe Million von ihnen hungern extrem, und sind damit lebensgefährlich bedroht. Für die humanitären Helferinnen und Helfer sei es der tödlichste Einsatz seit dem 2. Weltkrieg.
Anton Asfar beleuchtet gerade auch diesen Aspekt der Helfenden ganz besonders in seiner Nachricht an die Stiftung Aktion pro Humanität:
„Es muss betont werden: Unsere Helfer in Gaza unterscheiden sich nicht von dem Rest der Zivilbevölkerung. Sie hungern unter den Bedingungen der Belagerung und überleben mit nur wenig mehr als Salz, Wasser und Tee… Wir alle hier schreien danach, den Krieg zu stoppen und humanitäre Korridore zu ermöglichen. Wir von Caritas Jerusalem tun und versuchen alles, um unseren Kollegen und den Menschen vor Ort, in Gaza, beizustehen – auch wenn wir uns so oft hilflos fühlen, gelähmt durch das Ausmaß des Leids und die zerrüttende Realität, dass auch wir sie nicht so erreichen können, wie sie uns am meisten bräuchten.“
Ein Kollege habe vor wenigen Tagen mit bitterer Ironie die Situation zusammengefasst: „Diejenigen, die zu Beginn des Krieges starben, sind in gewisser Weise die Glücklichen. Wenigstens bleibt ihnen der langsame, erniedrigende Hungertod erspart, den wir jetzt erleiden müssen“.
Israel lässt nach heftiger internationaler Kritik inzwischen Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu.
„Helfen wir, wo wir können in diesem Moment!“, bittet das APH-Team nun die Menschen am Niederrhein um Unterstützung.
U.a. bei der Volksbank an der Niers eG,
IBAN: DE39 3206 1384 4330 1300 11.