Angekommen in Gohomey – Beginn der Arbeit und der Herausforderungen

Das gesamte Team ist mit Gepäck und unversehrt in unserem Krankenhaus in Gohomey angekommen.
Ein kurzer Überblick über alle Stationen und Fachbereiche zeigte: alles war mehr oder weniger in einem guten und funktionstüchtigem Zustand und es konnte voller Energie und frohen Mutes ans Werk gehen.

Elke Kleuren-Schryvers: „Für mich ist es immer wieder das Sichtbar werden einer tollen Fügung und eines Zusammenwirkens von beeindruckendem Spender-Engagement für den Benin, sowie eines bewegenden, dynamischen Teamgeistes im gesamten Team der Aktion pro Humanität in Benin und in Deutschland – und das seit nunmehr fast 25 Jahren.“

Beeindruckend die Entwicklung des neuen Bettenhauses – wo im März noch der Grundstein gelegt wurde, steht nun ein fertiges Gebäude, welches in Funktion gehen kann und auch dringend in Funktion gehen muss, um die Kapazität weiter zu steigern und die medizinische Versorgung weiter zu optimieren.

Herausforderung Nummer 1 soll aber nicht lange auf sich warten lassen.
Leider fällt vor der ersten Operation auf, dass die OP-Bohrmaschine zur Fixierung von Metallplatten und Schrauben am/im Knochen nicht mehr an Ort und Stelle ist. Trotz intensiver Bemühungen bleibt sie auch weiterhin verschwunden. Schlussendlich konnte glücklicherweise eine ähnliche Bohrmaschine gefunden werden, die nach entsprechender Verkleidung und Sterilisation dann auch einsatzbereit ist.
Die erste OP ist trotz dieser Umstände gut verlaufen und es konnte dem ersten Menschen wieder neue bzw. verbesserte Perspektive geboten werden.

Leider kam es auch noch zu einer großen zweiten Herausforderung… während sich unser Zahnarztteam meist um Patienten mit großen Schmerzen kümmert, war der größte Patient zu Beginn dieser Reise der Stuhl, der nach anfänglicher guten Funktion urplötzlich den Betrieb verweigerte. Es konnte zwar notdürftig weitergearbeitet werden, aber das nur mit Einschränkungen. Leider kann beim Behandlungsstuhl auch noch keine endgültige Prognose abgegeben werden, trotz intensivster Bemühungen.

In der chirurgischen Sprechstunde gab es dann noch einen traurigen Fall.
Ein junger Mann, der bei dieser Ärztemission eine dringend notwendige Hüftgelenksoperation erhalten soll, kann diese nicht erhalten, da sich sein Befund dramatisch verschlechtert hat und auch noch eine Infektion aufgetreten ist.
Fälle wie dieser zeigen erneut, wie wenig Perspektive die Menschen dort ohne eine gesicherte medizinische Versorgung haben. Der Mann muss zur weiteren Diagnostik (MRT) jetzt in die Hauptstadt Cotonou und wird weiterhin von uns unterstützt.

Trotz aller Probleme klingt der Tag in der Teamrunde auf der Terasse aus. Gespräche, Diskussionen, Planung, aber auch freudige und amüsante Gespräche bringen diesen ereignisreichen Tag bis zum klassischen „bonne-nuit“ zu Ende.